Geschichte

Zwischen der Landeshauptstadt Linz, der ältesten Stadt Österreichs, Enns, und dem berühmten Chorherrenstift St. Florian – am Lebensstrom Österreichs, der Donau und zwischen ihren beiden Nebenflüssen Enns und Traun, - an der Bundesstraße 1, der Westbahn und der Autobahn gelegen, gehört Asten sicher zu den geographisch bestgelegenen Orten Österreichs. Es ist daher nicht verwunderlich, dass es zu allen Zeiten mit der Geschichte der europäischen Völker, ihrem Blühen und ihren Leidensepochen eng verflochten, sozusagen schon immer international war. Funde aus der Steinzeit und der Römerzeit bezeugen die uralte Besiedlung dieser Gegend. Ältestes geschichtliches Datum unseres Ortes ist das Jahr 906 (907), in dem unter dem Frankenkönig Ludwig dem Kind in „Rapholstetun“ (heute Raffelstetten) die „Raffelstettner Zollordnung“ erlassen wurde, die die Zoll- und Mautgebühren für den Donauverkehr festlegte. Der Name „Asten“ (Astina) kommt zum ersten Mal vor in einer Urkunde des Stiftes St. Nikola bei Passau vom Jahre 1073.

Kirche

Eine sichere Nachricht von einer Kirche in Asten haben wir erst aus dem 15. Jahrhundert, obwohl es sicher schon lange vorher eine Kirche hier gab. Am 15. April 1449 hat nämlich der Weihbischof von Passau, Sigismund von Salona, in dieser Kirche einen Altar zu Ehren der beiden Heiligen Jakobus und Leonhard geweiht. Genannter Bischof starb am 15. Juni 1472 und wurde in der alten Pfarrkirche von Enns, St. Laurenz, begraben. Das schöne Grabdenkmal ist bis heute erhalten. 1724 wurde diese Kirche bis auf den Grund niedergerissen, neu aufgebaut und am 18. September 1735 vom Bischof von Passau, Graf Josef Dominik von Lamberg mit drei Altären konsekriert.
Die Kirche des hl. Jakobus d.Ä. war ursprünglich eine Filiale von Ebelsberg. 1563 wurde Asten eine Filiale der Stiftspfarre St. Florian und von dort aus seelsorgerisch betreut.
1782 richteten die Bewohner von Asten, Raffelstetten, Ipfdorf, Schwaigau, Fisching, Samesleiten und Oberndorf ein Gesuch an die Landeshauptmannschaft um einen eigenen Seelsorger in Asten. Am 29. April 1784 erging sodann ein Befehl des Kreishauptmannes von Steyr an das Stift St. Florian, in Asten unverzüglich eine Lokalkaplanei zu errichten. Dies geschah auch im Zuge der hundert neuen Pfarrgründungen in Oberösterreich auf Befehl des Kaisers Josef II. 1784 ist demnach das Jahr der Pfarrgründung in Asten. In diesem Jahr wurde auch der Pfarrhof gebaut, 1786 folgte der Friedhof. Die beiden Ortschaften Samesleiten und Oberndorf verlangten 1789 wieder nach St. Florian zurück, was ihnen schließlich auch gewährt wurde.

Schicksalsstrom Donau

Asten wird nordseits seines Gemeindegebietes von der Donau begrenzt, die ursprünglich noch näher an Asten vorbeiführte als heute. Es verfügte über zwei bedeutende Landeplätze. In Anschub, noch heute als Gasthaus existierend, standen durch Jahrhunderte Pferde bereit, um den Schiffszügen stromaufwärts Vorspann zu leisten. Hier und am zweiten Anlegeplatz, dem Dürrfeld bei Fisching, wurden beispielsweise die Marmorsäulen aus Salzburg und die Granitblöcke aus dem oberen Mühlviertel für den Bau des Stiftes St. Florian ausgeladen. Die Donau war aber auch im wahrsten Sinne des Wortes der Schicksalsstrom für Asten. Immer wieder und in kurzen Zeitabständen wurden besonders die Ortschaften Schwaigau, Raffelstetten, Ipfdorf und Fisching von ihren Hochwassern überflutet. Der Ortsteil Asten wieder hat nicht viel weniger unter Überschwemmungen des im Vergleich kleinen Ipfbaches zu leiden. So berichtet die Chronik allein aus dem Zeitraum von 1862 bis 1954 von 18 teils kleineren, teils verheerenden, manchmal ein paarmal im Jahr auftretenden Hochwassern, die das Leben der Menschen in diesem Raum mitprägten. Durch den Bau des Donaukrauftwerkes Abwinden-Asten erst scheint die Donau weitgehendst gebändigt.

Brandkatastrophen

Entsetzlich ist nach dem Dichterwort auch des Feuers Macht. Asten wurde in seiner historisch fassbaren Zeit oft von Bränden heimgesucht. Der Ortsteil Asten fiel am 27. August 1850 mit neun Häusern einem Großbrand, ausgehend vom Kammerhuberhof, zum Opfer. Bereits 26 Jahre später, 19. August 1876, äscherte ein noch weitgreifenderer Ortsbrand, ausgehend vom Starmüllerhaus, fünfzehn Häuser ein. Von 1876 bis 1885 brannten in Raffelstetten und Ipfdorf nicht weniger als acht Häuser ab. Der schon genannte Kammerhuberhof wurde innerhalb 71 Jahren viermal ein Raum der Flammen. Weitere Einzel- und kleinere Gruppenbrände sind in der Chronik festgehalten. Kein Wunder, dass die Gemeinde Asten seit jeher bemüht ist, sich gegen die beiden Naturgewalten Wasser und Feuer durch schlagkräftige Feuerwehren zu schützen, deren Aufgaben im unfall- und katastrophenreichen technischen Zeitalter schier allumfassend geworden sind. Das Wirken der beiden Feuerwehren Asten und Raffelstetten ist demnach aus dem Leben der Menschen dieser Gemeinde nicht mehr wegzudenken.